Am Mittwoch den 09.05.2018 bringen wir unseren Plan für die Kitas und Ogatas der Zukunft ein!
Der Rat der Stadt Grevenbroich beschließt:
- Die Elternbeitragssatzung für den Kindergarten mit folgender Zielrichtung zu ändern:
- Beitragsfreiheit bis 25.000 Euro Jahreseinkommen.
- Kleinere Schritte in der Beitragstabelle.
- Eine spürbare Entlastung für niedrige und mittlere Einkommen.
- Beitragsfreiheit für alle Geschwisterkinder sichern.
- Die Verwaltung wird – anhand der Ergebnisse des Gutachtens zur integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung – beauftragt, ein nachhaltiges Ausbauprogramm für flächendeckende U3 und Ü3-Plätze sowie Ogataplätze der Politik zur Beschlussfassung vorzulegen.
- Erzieherinnen und Erzieher bekommen einen garantierten Kita- und Ogataplatz für ihre Kinder angeboten.
- Allen Erzieherinnen und Erziehern wird ein unbefristetes Arbeitsverhältnis angeboten.
- Es wird geprüft, die KigaClick-App einzuführen, um die Kommunikation zwischen Eltern und den Erzieherinnen und Erziehern zu verbessern und die Arbeit in der Kita zu erleichtern.
- Für alle städtischen Kindergärten wird in Kooperation mit den Kita-Leitungen sowie den Elternvertretern ein Medienentwicklungsplan erstellt und sukzessive umgesetzt.
- Die Kindergartenplätze sollten zentral vergeben werden. Dabei ist die Wohnortnähe zur Kita ein ausschlaggebendes Kriterium.
- Der Kita-Navigator wird in Zusammenarbeit mit den Elternvertretern nutzerfreundlicher gestaltet.
- Für die Entlastung der Erzieherinnen und Erzieher bei der Essenausgabe und weiteren nicht-pädagogischen Aufgaben erhält jede Kita passgenaue personelle Unterstützung.
- Es sind verlässliche Öffnungszeiten in den Kitas sicherzustellen.
- Eine einkommensabhängige Beitragsstaffelung in der Offenen Ganztagsgrundschule wird für das Schuljahr 2018/2019 angestrebt.
- Eine Beitragsfreiheit für Kinder in der Ogata, deren Geschwisterkinder in der Kita sind, wird im Rahmen einer gemeinsamen Beitragssatzung (Kita und Ogata) eingeführt.
- Der Ausbau der Ogata-Plätze wird anhand des Schulentwicklungsgutachtens bedarfsgerecht umgesetzt.
Begründung
Mit unserem Antrag wollen wir die bisherigen guten Ansätze von Bürgermeister Klaus Krützen und unserer Fraktion unterstützen und fortentwickeln.
Bisherige Ansätze
Gemeinsam haben wir die seit Jahren überfällige Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung auf den Weg gebracht. Die Ergebnisse, die die zwingende Voraussetzung bilden für den Ausbau von Betreuungsplätzen, liegen demnächst vor. Anand der Ergebnisse des Gutachtens wird ein Plan für die Schaffung von Kita- und Ogata-Plätzen der Politik zur Entscheidung vorgelegt. Den Neubau einer Kita in Wevelinghoven haben wir mit unserem Antrag vom 15.02.2018 bereits vorgelegt, um schnellstmöglich Abhilfe bei der prekären Kindergartensituation zu schaffen.
Auch für die Gebührengerechtigkeit haben wir bereits einen Antrag in den Rat der Stadt Grevenbroich eingebracht. Die Ungerechtigkeit, dass Eltern noch eine Zeit lang den höheren U3-Beitrag bezahlen müssen, obwohl das Kind bereits das dritte Lebensjahr vollendet hat, müssen wir durch eine stichtagsgenaue Regelung abschaffen.
Weiterhin hat Bürgermeister Klaus Krützen die Beitragsfreiheit der Geschwisterkinder umgesetzt,
Im Bereich der Ogata haben wir eine Schulbaurichtlinie (Antrag vom 22.03.2018) beantragt, damit eine passgenaue räumliche Ausstattung für die Schulen entstehen kann.
Diese und weitere Anträge in der Vergangenheit zeigen, dass die SPD seit Jahren die Kinder- und Jugendhilfe als politischen Schwerpunkt betrachtet hat und ihr auch zukünftig einen herausragenden Stellenwert einräumt. Darum setzten wir uns für geringere Gebühren, mehr Plätze und eine verbesserte Qualität ein.
Gebühren senken
Die Kita-Gebühren sind in Grevenbroich zu hoch. Besonders niedrige und mittlere Einkommen müssen daher entlastet werden. Beiträge dürfen erst ab einem Einkommen von 25.000 Euro entrichtet werden. Außerdem bedarf es kleinerer Einkommensschritte (etwa jede 5.000 Euro eine neue Beitragsstufe), um eine höherer Beitragsgerechtigkeit zu erzielen. Zudem wollen wir Familien mit mehreren Kindern entlasten und keine Geschwisterkindbeiträge erheben.
Die einkommensabhängige Staffelung der Beiträge in der Ogata ist ein weiterer Schritt für die Schaffung der Gebührengerechtigkeit. Statt Einheitspreise muss eine sozial ausgewogene Beitragsstabelle entwickelt werden. Eltern mit Kindern in der Kita und der Ogata sollen von einem Ogata-Beitrag befreit werden.
Plätze schaffen
Mit der Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung steht bald ein Instrument zur Verfügung, mit dem wir genau wissen, wo wir weitere Plätze in der Kita und Ogata schaffen müssen. Eine wohnortnahe Versorgung muss dabei höchste Priorität haben. Besonders im Bereich der Ogata müssen wir bereits heute Vorbereitungen treffen, um die Zeit effektiv zu nutzen, den auf Bundeebene in Aussicht gestellten Rechtsanspruch erfüllen zu können. Zudem sollen Kita-Plätze zentral vergeben werden.
Qualität verbessern
Wir schätzen sehr die wertvolle Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher. Wir wollen diese Arbeit unterstützen und somit die Qualität in den Kitas verbessern. Als vorbildlicher Arbeitgeber sollte allen Erzieherinnen und Erziehern unbefristete Arbeitsverträge angeboten werden. Zudem bedarf es für sie die Garantie, dass ihre Kinder einen Kita- oder Ogataplatz erhalten. Weiterhin benötigen sie Entlastung bei weiteren Aufgaben (z.B. der Essensausgabe). Hierfür sollten nach Bedarf zusätzliche nicht-pädagogische Kräfte eingestellt werden. Weiterhin könnte zur Unterstützung der Arbeit in den Kitas der Einkauf der KigaClick-App zielführend sein. Damit lassen sich Verwaltungsarbeiten und die Kommunikation mit den Eltern besser steuern. Mit der KigaClick-App für Erzieherinnen und Erziehern geht die tägliche Bürokratie spielend von der Hand. Dabei ist KigaClick einfach, intuitiv zu bedienen und genau auf die Bedürfnisse abgestimmt. Eltern profitieren von der direkten Kommunikation mit der Kita und erfahren über die eigens konzipierte und kostenfreie App für Eltern wichtiges aus dem Alltag der Kinder. Zudem benötigen wir auch schon einen Medienentwicklungsplan in der Kita. Dieser soll in Kooperation mit Kita-Leitungen und Eltern entwickelt und durch die Stadtverwaltung umgesetzt werden. Das digitale Lernen sollte bereits früh möglich sein. Weiterhin muss der Kita-Navigator benutzerfreundlicher, transparenter und an den Bedürfnissen der Eltern neu ausgerichtet werden. In Zusammenarbeit mit Verwaltung, Politik und Eltern sollte hierzu eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden.
Beteiligung sicherstellen
Bei der Entwicklung des umfassenden Maßnahmenplans fordern wir eine enge Einbeziehung der Expertinnen und Experten, also den Eltern. Sie kennen die täglichen Herausforderungen in Kita und Ogata. Zudem erwarten wir, dass sich die zuständigen Ausschüsse zeitnahe mit der Thematik befassen und dem Rat Entscheidungsvorlagen zur Beratung vorlegen.