Im Gespräch mit den Redakteuren der SPD Grevenbroich erklärt die sportpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Rosemarie Cremer Hintergründe zum neuen Schlossbad, welches unter der Woche eröffnete.
Seit wann wird in Grevenbroich über ein neues Bad diskutiert?
Da muss ich in die Historie gehen, was nicht ganz einfach ist. Ich nenne es der steinige Weg und die „unendliche Geschichte“! Das Freibad stammt aus dem Jahr 1939 und 1969 wurde ein Hallenbad dazu gebaut. Durch den Einbau einer Rutsche sollte danach dieses sogenannte „Kombibad“ attraktiver gestaltet werden. Seit der kommunalen Neugliederung hatte die neue Stadt Grevenbroich immerhin 8 Bäder, nicht nur ein riesengroßer Zuschussbedarf für die Stadt sondern auch ein großer Investitionsstau. In einem Gutachten wurde 2002 festgestellt, dass ca. 6 bis 8 Mio € in die Renovierung investiert werden müßte, das war für die Stadt nicht finanzierbar.
Wieso dauerte es so lange bis der Beschluss für einen Neubau gefällt worden ist?
In den darauffolgenden Jahren wurden verschiedene Standorte für ein neues Bad diskutiert und wieder verworfen. Die SPD hat dabei immer am Standort Altes Schloss festgehalten und beantragt, dass das Schlossad in ein modernes familienfreundliches Sport- und Freizeitbad ausgebaut werden soll. 2008 fasste der Bäderausschuss einen Beschluss. Die unendliche Geschichte ging weiter, viele Gremien befassten sich mit diesem Thema und vier lange Jahre später war es endlich soweit. Der Stadtrat fasste endlich am 16.5.2012 den Beschluss, dass GWG als Innvestor das Schlossbads planen, umbauen und betreiben soll. Die Kommunalaufsicht stimmte zu.
Warum ist das Schlossbad so wichtig für Grevenbroich?
Mehrere Gründe sprechen für die Wichtigkeit: Die Stadt Grevenbroich benötigt ein Bad, um Schulschwimmen sicherzustellen, da es eine Pflichtaufgabe ist. Die zentrale Lage ist wichtig, weil in unmittelbarer Nähe viele Schulen sind. Als Daseinsvorsorge für die Sportvereine und als Freizeitbad für die Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für die Jugendlichen unserer Stadt und die Nähe zur Innenstadt, die Nachbarschaft zum Alten Schloss und zur Erft sind dabei etwas besonderes, die Gastronomie und der Handel werden davon profitieren.
Das Außengelände ist noch eine Baustelle. Wann und wie wird es gestaltet werden?
Meines Erachtens geht es zügig voran, das Außengelände wird zur Zeit konzipiert, der Kinderspielplatz, das Volleyballfeld, die Liegewiese und die Außenduschen werden gestaltet. Ich bin überzeugt, dass dem Investor etwas Großartiges gelingen wird. Wichtig ist dabei, dass der alte Baumbestand erhalten bleibt. Im Frühjahr des kommenden Jahres wird alles fertig sein. Bei einem großen Fest können sich die Bürgerinnen und Bürger überzeugen und sie werden begeistert sein, da bin ich sicher.
Was gefällt Dir am neuen Bad besonders gut?
Besonders gefällt mir natürlich die tolle Lage und der Baustil, der sich sehr zurücknimmt. Tolle Farben in grau und grün sind tonangebend, was eine gewisse Freundlichkeit aber auch Ruhe ausstrahlt. Die Aufteilung der einzelnen Becken sind gut konzipiert und natürlich das schöne Ganzjahresaussenbecken. Die Öffnungszeiten sind optimal und die Eintrittspreise sind familienfreundlich.
Ich sage aber auch, was mir im Augenblick nicht gefällt und mich nachdenklich und auch traurig stimmt. Das neue Schlossbad wird schon schlecht geredet, bevor es eröffnet wurde. wobei ich glaube, dass diese Menschen noch nicht dort waren und sich eigentlich kein Urteil erlauben können. Gleichzeitig werden wieder Rufe nach dem Wellenbad in Neurath laut, in dem Zusammenhang aber auch nach dem Dorfpaltz im Montanushof.
Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit im Stadtrat die richtige Entscheidung für das Schloßbad getroffen hat. Ich werde oft dort anzutreffen sein und freue mich auf viele schöne Schwimmstunden.