Das Rheinland Klinikum mit seinen drei Standorten gehört zu den größten kommunalen Krankenhäusern in Deutschland. Die Klinken in Dormagen, Grevenbroich und Neuss sind das Rückgrat der stationären Krankenversorgung. Die Menschen in Grevenbroich schätzen das medizinische und pflegerische Angebot im Krankenhaus in unserer Stadt. Es bildet eine wichtige Grundlage für die medizinische Vollversorgung der Bürgerinnen und Bürger ab. Von der Geburt bis zur Altersmedizin.
Die Fusion der Rhein-Kreis Neuss-Klinken mit dem Lukas-Krankenhaus im Jahr 2019 war eine richtige Entscheidung des Rhein-Kreis Neuss und der Stadt Neuss. Damit wurde die be- darfsentsprechende Krankenhausversorgung in unserer Region auch für die Zukunft sichergestellt. Kommunale Krankenhäuser sind da und zwar für alle, ohne zu selektieren. Sie berichten offen über ihre Strukturen und Vorgänge. Sie sind somit im wahrsten Sinne des Wortes „Krankenhäuser der Bürgerinnen und Bürger“ im Rhein-Kreis Neuss.
Das Rheinland Klinikum mit seinen drei Standorten kümmert sich sowohl um die Versorgung mit Spitzenmedizin als auch um die wohnortnahe Versorgung, zu der insbesondere für Familien leicht erreichbare Geburtsstationen gehören. Örtliche Geburtsstationen sind zudem ein wichtiges Element im engmaschigen Netzwerk früher Hilfen der vorsorgenden Jugendarbeit. Sie haben für das Gemeinwesen einer Stadt einen Wert, der weit über die Erfüllung der medizinischen Aufgaben hinausgeht.
Die drei Krankenhäuser unter dem Dach des Rheinland Klinikums sind zudem auch verantwortungsvolle Arbeitgeber. Sie stärken die Wirtschaftsstandorte in den drei Städten durch das Angebot attraktiver lokaler Arbeitsplätze im medzinischen und nicht-medizinischen Bereichen. In den Krankenhäusern, den medizinischen Versorgungszentren, den Häusern der Altenpflege und der Kindertageseinrichtungen ist das Rheinland Klinikum Arbeitgeber für über 4.000 Beschäftigte in der Region.
Der Klinikverbund stützt dabei, über seine originäre Funktion hinaus, das örtliche Wirtschaftsleben. So haben sich an den jeweiligen Standorten weitere Gesundheitscluster angesiedelt und fördern auch die Ansiedlung weiterer Unternehmen und Leistungserbringer.
Die temporäre Schließung der Geburtshilfe zum 01.02.2021 wirft nun viele Fragen bei den Menschen in Grevenbroich auf. Besonders auch vor dem Hintergrund, dass die Gesellschafter – die Stadt Neuss und der Rhein-Kreis Neuss –, der Geschäftsführung, die ärztliche Leitung und der Aufsichtsrat weitere strategische Diskussionen zur Zukunft des Klinikverbundes führen. Der Rat der Stadt Grevenbroich und der Bürgermeister haben zwar keinen unmittelbaren Einfluss auf die zukünftigen Entscheidungen der zuständigen Gremien, trotzdem ist eine klare Positionierung im Interesse der Grevenbroicherinnen und Grevenbroicher unausweichlich. Die Diskussion über die Zukunft des Krankenhauses und der kommunalen Daseinsvorsorge muss breit und öffentlich geführt werden.
Der Rat der Stadt Grevenbroich stellt daher fest:
1. Wir erwarten von den Entscheidungsträgern ein transparentes Verfahren bei der zukünftigen medizinischen und strategischen Ausrichtung des Rheinland Klinikums sicherzustellen. Hierbei sind insbesondere die betroffenen Beschäftigten einzubeziehen und frühzeitig vor der Öffentlichkeit zu informieren.
2. Die temporäre Schließung der Geburtshilfe muss zeitnah überwunden und ein tragfähiges Konzept für die Zukunft erarbeitet werden.
3. Grevenbroich muss auch in Zukunft ein Krankenhausstandort im Rheinland Klinikum bleiben.
4. Es muss ein tragfähiges Zukunftskonzept mit klaren medizinischen Schwerpunkten für den Standort Grevenbroich – aber auch für die Standorte Dormagen und Neuss – von den Entscheidungsträgern vorgelegt und umgesetzt werden.
5. Wir bekennen uns zur wohnortnahen Versorgung der Menschen in Grevenbroich sowie im Kreisgebiet.
gez.
Klaus Krützen, Bürgermeister
Daniel Rinkert, SPD-Fraktionsvorsitzender
Wolfgang Kaiser, CDU-Fraktionsvorsitzender
Dr. Peter Gehrmann, Fraktionsvorsitzender Grüne
Markus Schumacher, FDP-Fraktionsvorsitzender
Martina Suermann-Igné, Fraktionsvorsitzende Mein GV
Carl Winder, UWG-Fraktionsvorsitzender
Dirk Heyartz, Ratsmitglied, GGV
Walter Rogel-Obermanns, Ratsmitglied, Die Linke