Masterplan Grüne Infrastruktur

Für die Ratssitzung am 22. April hat die CDU-Fraktion einen Antrag vorbereitet, in dem gefordert wird rund 1000 neue Bäume im Grevenbroicher Stadtgebiet zu pflanzen und gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Flächen dafür zu suchen. Die Kooperation von SPD, Grüne und Mein Grevenbroich kann sich vorstellen sich diesem Antrag anzuschließen und regt an, ihn in den bereits beantragten „Masterplan Grüne Infrastruktur“ zu integrieren.

„Wir freuen uns sehr über die konstruktiven Vorschläge der CDU-Fraktion wie wir für noch mehr Grün im Stadtgebiet sorgen und so zum Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger beitragen können“, lobt der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Stephan Grevel, „darum ging es schließlich auch schon bei der CDU-Forderung nach einem Bewässerungskonzept für unsere Bäume, die unter den immer längeren Trockenperioden leiden. Wir wollen diese Vorschläge deshalb in den bereits im letzten Jahr beantragten ‚Masterplan Grüne Infrastruktur‘ aufnehmen.“

Grüne Infrastruktur umfasst Wälder und Parks genauso wie Seen und Flüsse, aber auch kleine grüne Oasen im Stadtgebiet wie Bäume an den Straßen oder blühende Vorgärten. „Diese Art der Infrastruktur halten wir für enorm wichtig für eine positive Stadtentwicklung, aber auch im Umgang mit dem Klimawandel. Allerdings müssen wir mehr gegen das Sterben der Wälder unternehmen. Da reichen 1000 Bäume nicht“, sagt Dr. Peter Gehrmann, Vorsitzender der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen im Stadtrat. Martina Suermann-Igné, Vorsitzende der Fraktion von Mein Grevenbroich sieht in der Entwicklung der Grünen Infrastruktur große Chancen für Grevenbroich: „Wir haben bereits viele Grünflächen in unserer Stadt, auch direkt im Zentrum mit dem Stadtpark und dem Ian-Hamilton-Finlay-Park. Diese Flächen gilt es für die Entwicklung der Innenstadt zu nutzen.“ Deshalb ist die grüne Infrastruktur, besonders rund um die Erft, auch ein Kernbestandteil der Kooperationsvereinbarung zwischen SPD, Grüne und Mein Grevenbroich, die nach der letzten Kommunalwahl geschlossen wurde.

In Anbetracht dieser Wahl wundert sich SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Rinkert, ob der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Ralf Cremers dabei seine Kreuzchen bei SPD, Grünen oder Mein Grevenbroich und Bürgermeister Klaus Krützen gesetzt hat: „Nur Klaus Krützen und die Parteien unserer Kooperation haben sich klar gegen den Bau der L361n ausgesprochen. Wenn Herr Cremers sich nun in der NGZ besorgt zeigt, dass immer mehr Bäume aus dem Stadtgebiet verschwinden, fragen wir uns schon, wie das mit der CDU-Forderung nach dem Bau der Straße mitten durch die Erftaue zusammengehen soll?“ Und Rinkerts Stellvertreterin Birgit Gericke ergänzt: „Wenn wir erst unzählige Bäume für eine Straße opfern, würden 1000 vereinzelte Bäume auf öffentlichen Flächen oder in Vorgärten wohl auch nicht mehr viel helfen. Dürfen wir die neu entdeckte Begeisterung der CDU-Fraktion für grüne Themen also als Abkehr von der L361n verstehen?“

16.04.2021