Wie geht es weiter mit Schubertstraße und Stifterstraße in Kapellen?

Die Ratskooperation aus Grünen, Mein Grevenbroich und SPD hat Änderungen an der Planung angeregt.

Eine Studie des Rhein-Kreis Neuss sieht für Grevenbroich einen Bedarf von 1800 Wohneinheiten allein in den nächsten 10 Jahren. Darüber hinaus werden in den nächsten 20 Jahren die Hälfte der Sozialwohnungen in Grevenbroich aus der Zweckbindung herausfallen. „Dieser Bedarf kann nur im Rahmen einer Wohnungsbauoffensive und nicht nur durch die Ausweisung von großen Neubaugebieten wie in Wevelinghoven, Elfgen oder Orken befriedigt werden. Auch die Verdichtung im Bestand gehört dazu. Das geschieht nicht nur in Kapellen“, sagt Martin Marquardt, stellvertretender Sprecher der SPD im Planungsausschuss. „Wir brauchen deshalb in Grevenbroich ein überparteiliches Bündnis für preiswerten Wohnraum, zu dem wir alle Fraktionen im Rat einladen.“

Bereits im Vorfeld der öffentlichen Planungsausschusssitzung vom 2. September, in der die Bebauung an den beiden Straßen auf der Tagesordnung stand, haben sich die Planungspolitiker von SPD, Grünen und Mein Grevenbroich ein Bild vor Ort verschafft.

Unter Berücksichtigung der örtlichen Situation hat die Rats-Kooperation der Verwaltung bereits in der Sitzung des Ausschusses einige Änderungen auf den Weg gegeben. „In der Stifterstraße soll nur der hintere Teil bebaut werden. Die Abmessungen der entstehenden Häuser orientieren sich an der vorhandenen Bebauung der Stifterstraße. Den alten Baumbestand wollen wir unbedingt behalten“, erklärt der stellvertretende Bürgermeister Eddy Feuster. „Das gilt auch für die Schubertstraße. Auch dort bleibt es nicht bei den ursprünglichen Planungen: „Der Spielplatz wird sehr stark genutzt. Der darf nicht ersatzlos entfallen!“, stellt die Kapellener SPD-Ratsfrau Mona Bergs fest. „Hier haben wir bereits im Ausschuss klar gemacht, dass es einen öffentlichen Spielplatz für Kinder in diesem Quartier geben muss, der mindestens gleichwertig ist.“ Aus diesem Grund sollen statt drei Wohnhäusern auch nur zwei Baukörper entstehen.

„Wir setzen uns als Kooperation auch für eine ökologisch nachhaltige Bauweise ein“, so Dirk Schimanski, Ratsmitglied der Grünen, der weiter ausführt: „Wir glauben, hiermit einen sinnvollen Kompromiss gefunden zu haben, der die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Die Überplanung des ehemaligen Schulhofgeländes und die Bebauung werden eine Aufwertung des Platzes zur Folge haben. Endlich verschwinden die alten und maroden Schulcontainer, die zurzeit noch von diversen Vereinen genutzt werden. Diese Vereine erhalten, auch das ist besprochen, Ersatzräume.“

„Selbstverständlich stehen wir den Kapellener Bürgerinnen und Bürgern jederzeit zu Gesprächen zur Verfügung, denn uns war und ist wichtig die Betroffenen zu Beteiligten zu machen. Jeder Bürger, der es möchte, wird Gehör finden. Die Gespräche dürfen aber nicht nur das Ziel verfolgen, die Schaffung von Wohnraum an der Stifter- und Schubert Straße in Gänze zu verhindern. Wir müssen zum einen die Wohnqualität der Anwohner im Blick haben, uns aber auch der Notwendigkeit stellen, in allen Stadtteilen Wohnraum zu schaffen“, führt Martina Suermann-Igné aus.

SPD, Grüne und Mein Grevenbroich erwarten nun für die anstehende Sitzung des Planungsausschusses neue Pläne, die die Forderungen des Bündnisses abbilden.